Das historische Kaufhaus – Verkaufsraum
Von zentraler Bedeutung, im Gebäude auf der linken Seite unterbracht, ist der Verkaufsraum des Kaufhauses Pfeiffer, der vom Dorfplatz her direkt zu erreichen ist. Der Raum wurde im Schlusszustand von 1995 belassen. Die Waren präsentieren sich so, wie sie Franz Pfeiffer am letzten Öffnungstag angeordnet hatte.
Die Möblierung des Raum stammt aus der Gründerzeit des Kaufhauses aus dem Jahr 1925. Links, rechts und dem Eingang frontal gegenüber stehen drei Theken mit Glasvitrinen vorne zum Publikum hin.
Hinter den Theken dominieren drei hohe Regale den Raum. Durch die große Höhe wirkt der Raum sehr mondän. Die Art-Deco-Elemente unterstützen diesen Eindruck stark.
Auf der linken Theke steht die klassische Registrierkasse. Zuvorderst finden sich hier Souvenirs und Süßigkeiten, eine Besonderheit des Kaufhauses Pfeiffer.
Das mittlere Regal zeigt Fastnachtsutensilien, Arbeitskleidung und Hüte. Dazu muss man wissen: Das Kaufhaus Pfeiffer hatte in der Vorfastnachtszeit das letzte Mal geöffnet.
Die rechte Seite war einst zuständig für Wäsche und Kurzwaren.
Zwei weitere Elemente prägen den historischen Verkaufsraum. In der Mitte erhebt sich eine säulenartige Glasvitrine, die sogar eine Uhr trägt. Schräg links im Raum fällt der große Holzofen auf.
Lädele
Dort, wo einst die alte „Handlung“, das Vorgängergeschäft des Kaufhauses Pfeiffer, untergebracht war, liegt heute das Museumslädele. Es nimmt den rechten Teil des Haus ein. Auch das Lädele erreicht man vom Dorfplatz aus über die „Hausstäpfel“, die Außentreppe.
Alte Treppe ins 1. OG
Gegenüber vom Eingang des Lädeles im Ausgang führt die alte Treppe ins erste Obergeschoss. Sie stammt noch aus der Zeit vor dem Umbau des Hauses zum Kaufhaus 1925 und gehörte auch danach immer zum privaten Wohnbereich.
Kontor
Hinter der Treppe öffnet sich der Eingang zum Kontor. Ein kleiner Raum, aus dem heraus die Geschäfte des Kaufhauses geführt wurden. Er sieht fast wie ein normaler Wohnraum aus der Zeit aus, wären da nicht die professionelle Einrichtung aus Sekretär und Tresor.
Machten sich Kunden bemerkbar, wurde man von hier aus ins Kaufhaus gerufen. Der Weg führte dann durch die Küche.
Küche
Die Küche mutet aus heutiger Sicht sehr schlicht an. Der Herd jedoch kombiniert eine Holzfeuerstelle mit elektrischen Kochplatten – hochmodern für damalige Zeit und heute ein museales Kleinod.
Die neue Treppe
Auf diesem Weg trifft man auf die große Treppe hinter dem Verkaufsraum. Sie wurde geschaffen, um Publikum aus dem Verkaufsraum in das erste Obergeschoss zu geleiten, ohne den Wohnbereich damit zu belasten. Hier nämlich lag die Konfektionsschneiderei.
Erstes Obergeschoss
Schneiderei
Eine lange Theke trennt den schmalen Raum der Länge nach. Ursprünglich sollte hier Kleidung produziert werden. Das kam nie richtig zustande, vor allem unter den Belastungen des Zweiten Weltkrieges. Davon zeugen noch die Umkleidekabinen. Danach diente der Raum als Lagerort für Stoffe. Die recht schlichten Regale zu diesem Zweck haben sich hier erhalten.
Schlafkammer und Wohnstube
Die äußerst minimalistische Einrichtung der Wohnstube und der Schlafkammer scheinen wie aus der Zeit gefallen. Dabei darf auch hier nicht vergessen werden, dass sie zwar 1925 entstanden ist, gleichzeitig aber auch den Schlusszustand aus dem Jahr 1995 darstellt.
Bad
Das Badezimmer bot für die Entstehungszeit einen bis dahin unbekannten Komfort. Das bezieht sich nicht allein auf die Badewanne, sondern auch auf den Badeofen, der – nach Befeuerung – heißes Wasser bereithielt. Es gilt zu bedenken: Erst nach dem Zweiten Weltkrieg werden in der Region Bäder zum festen Bestandteil des Wohnens.
Abort
Neben dem Bad nimmt sich der Abort wieder sehr bäuerlich und rückständig aus. Eine Wasserspülung gibt es nicht.
Ausstellungsräume
Die restlichen Räume des ersten Obergeschosses dienen heute im Museum für wechselnde Ausstellung mit Themen wie etwa zu den ehemaligen Bewohnern oder zu ausgewählten Artikeln des Kaufhauses.