Hausgang

Der Hausgang, der typische Hausflur, führt von der Eingangstüre ins Hausinnere und endet an der Treppe ins 1. Obergeschoss. Links geht es in den Stall, durch die erste Türe rechts in die Stube und durch die zweite Türe rechts in die Küche.

Stube

In der Stube,dem gemeinsamen Wohnraum für alle Hofbewohner, finden wir alles, was für die Zeit um 1920 gebräuchlich war. Zentral ist der Kachelofen, die einzige Heizung im Bauernhaus. Am Stubentisch versammelten sich alle, um zu essen oder um einfach beisammenzusitzen. Auf einer erhöhten Plattform ist der Arbeitsplatz eines Schuhmachers eingerichtet. Die Wände ziert jene Form von Wandschmuck, wie er für einen evangelischen Haushalt angemessenen empfunden wurde. Alles wird von einer elektrischen Lampe erleuchtet ­­­– hoch modern für die Zeit.

Kammer

Direkt angrenzend an die Stube liegt die Schlafkammer. Zwei identische Betten, dicht an dicht gestellt, bilden das Ehebett. Der Kleiderschrank in der Kammer ist als Aussteuerschrank eingerichtet. In bester Ordnung präsentiert er die Art und die Menge an Wäsche, die ein Bauernhausstand nötig hatte. Dass aus der Schlafkammer ein enges Treppchen hinunter in einen Kartoffelkeller führt, ist für heutige Augen recht ungewöhnlich. Früher tat er schlicht gute Dienste, und das war die Hauptsache.

Küche

Küche und Wohnstube berühren sich – wie in jedem süddeutschen Bauernhaus – in der Feuerwand. Durch die Feuerwand kann der Kachelofen der Stube von hinten her aus der Küche beheizt werden. Der Rauch zieht über den Rauchfang der Küche durch deren Kamin ab. So bleibt die Stube rauchfrei. Der „Sparherd“ in der Küche schickt seinen Rauch ebenfalls auf diesem Weg ins Freie. Unter einem kleinen Fenster findet sich der weit verbreitete Terrazzo-Schüttstein. Und unbedingt zu beachten: der Wasserhahn darüber mit fließendem kaltem Wasser!

Stall in der Hausmitte

Der Kuhstall in der Hausmitte, links neben dem Hauseingang gelegen, weist zwei Zugänge auf. Einerseits gelangt man durch die linke Türe im Hausgang dorthin. Der mit Kalksteinen ausgemauerte Stallboden musste aber auch täglich ausgemistet werden – dies geschah durch eine Stalltüre direkt zum Dorfplatz hin. In den Boden des Stalls ist eine mit Kaltsteinen eingefasste Rinne eingelassen, die alles Flüssige ebenfalls in Richtung Misthaufen leitete. 

Milchkammer

In der Hausmitte innen verbindet ein Raum als Durchgang den inneren Kuhstall mit der Scheune. Die Einrichtung dieses Raumes versammelt zum Thema „Milchverarbeitung“ alles, was die Landtechnik im beginnenden 20. Jahrhundert zu bieten hatte.

Scheune

Durch die Milchkammerkommt man trockenen Fußes in die Scheune. Der eigentliche und alltägliche Zugang bildet aber das massive Scheunentor vom Dorfplatz her. Inder Scheune findet sich der Platz für einen großen Leiterwagen. Ein „Oberten-Loch“ führt bis unters Dach und schafft mittels eines Seilaufzuges die Gelegenheit, Heu, Stroh, Holz und was sonst noch eingelagert werden muss, in die hochgelegenen Stauräume zu verfrachten. Und auch die Zeichen der Zeit, die landtechnischen Errungenschaften der Zeit um 1920, finden sich wieder: eine Dreschmaschine und Putzmühle, die ein Elektromotor über eine Transmission in Gang setzte.

Kuhstall links

Einen weiteren Kuhstall, links neben der Scheune, nannten die „Biehle“-Bewohner ihr Eigen. Er ist über den Hühnerstall mit dem Hausinneren verbunden. Auch dieser Kuhstall nutzt den direkten Weg zum Dorfplatz – und zum Misthaufen – mittels einer eigenen Stalltür.

Schweinestall

Kein Bauernhaus ohne Schweinestall. Das Haus „Biehle“ bieten diesen Nutztieren Platz in einem Anbau an der linken Giebelwand. Er ist heute im Freilichtmuseum um ein Auslaufgelände für zwei Schweine erweitert.

Hühnerstall

Hinter dem Haus, in Verlängerung zum linken Kuhstall, ist der Hühnerstall gelegen. Das fürs Bauernlaben elementare Geflügel bewohnt einen Stall im Haus, findet aber, daran im Anschluss, Auslauf im Freien, gut geschützt vor Raubtieren durch ein kleines Gehege aus Drahtgeflecht direkt am Haus.

Das Obergeschoss

Die Räume im Obergeschoss, zu erreichen über die Treppe im Hausgang, bilden genau den Grundriss der unteren Räumlichkeiten ab. Über dem inneren Kuhstall lagen sogar zwei weitere Kammern. Heute im Freilichtmuseum werden diese Räume für Wechselausstellungen genutzt.

Ein Blick von außen

Werfen wir einen Blick von außen von einem Standpunkt auf dem Dorfplatz auf das Haus „Biehle“, so sehen wir zwei markante Bauernhofeinrichtungen. Linker Hand liegt die große Miste, die den Ställen und der Scheune vorgelagert ist. Davon rechts vor den Wohnräumen macht sich der Bauerngarten breit – nur wenige Schritte von der Verwertungsstätte seiner Produkte – der Küche – entfernt.