Von außen

Vom Dorfplatz her gesehen fallen im unteren Geschoss in der rechten Gebäudehälfte zwei große Scheunentore in den Blick. Die rechte Scheune beherbergt die Utensilien der Dorffeuerwehr. In der linken Scheune findet sich der Leichenwagen. Ansonsten diente sie der Landwirtschaft der Lehrersfamilie. Hinter den beiden Scheunen liegt der Stall dieser Landwirtschaft.

Genau mittig im Gebäude befindet sich die große Eingangstüre des Schul- und Rathauses, durch die die Schüler und Bürger, aber auch die Familie des Lehrers ein- und ausgingen. Sie ist über eine kleine Treppe vom Dorfplatz her zu erreichen.

Hausgang

Auf der linken Seite des großen „Hausgangs“ (Flur) reihen sich die Türen zur Wohnstube und zur Küche der Lehrersfamilie. Ganz hinten schließt sich die Treppe hinunter zum Gewölbekeller an. Auf der rechten Seite des Flurs erhebt sich die Treppe ins erste Obergeschoss.

Wohnstube und Schlafkammern der Lehrersfamilie

Gleich links im Hausgang finden wir die Türe zu dem Wohnzimmer der Lehrersfamilie. Die Einrichtung lässt gehobenes bürgerliches Wohnen auf dem Land etwa um 1900 erkennbar werden. Ledersofa, Bücherregale mit Büchern, bürgerliche Möbel und Wandschmuck, der Tisch in der Mitte des Raumes, Stuckelemente an der Decke – das sind die Bestandteile, die diesen Wohnstil prägten. Hinter der Stube liegen die Schlafkammern der Familie, die jedoch nicht für die Museumsbesucher einsehbar sind.

Küche

Die Lehrersgattin erreichte ihre Küche nur über den – öffentlichen – Hausgang. Sie verfügte über einen nicht gemauerten Fabrikherd mit Rauchfang, einen Schüttstein, einen Tisch und eine angemessene Menge an Geschirr. Der Küchenboden ist mit Steinen ausgelegt. Die Einrichtung präsentiert einen Waschtag.

Gewölbekeller

Eine lange Treppe führt tief unter die Erde. Der recht geräumige Gewölbekeller mit seinem Lehmboden bietet ein ideales kühles Klima zur Konservierung von Lebensmitteln. Er gibt eine Art natürlichen Kühlschrank ab.

Die Treppe

Eine ausladende Treppe geleitet die Schüler und die Bürger, die zum Bürgermeister wollten, – und heute die Museumsbesucher – in das erste Obergeschoss. Hier finden sich zwei Klassenzimmer, die Räumlichkeiten des Bürgermeisteramtes und die Schulaborte.

Schulraum „Obere Klasse“

Von der Treppe aus bewegen wir uns in direkter Linie auf das Klassenzimmer der „Oberen Klasse“ (Klassen 4 – 7) zu. Es ist mit allem ausgestattet, was ein Klassenzimmer um 1920 auszeichnete: Schulbänke, Tafel, Lehrerpult, Lehrmittel an den Wänden, Harmonium, Weihwasserkessel …

Die Schulbänke in beiden Klassenzimmern entstammen übrigens ursprünglich dem Schul- und Rathaus Bubsheim.

Schulraum „Untere Klasse“

Links neben dem Eingang zur „Oberen Klasse“ öffnet sich die Türe zur „Unteren Klasse“ (Klassen 1 – 3). Die Einrichtung spiegelt den Zeitraum 1870 – 1890 wider. Dies ist nicht allein an den nach oben aufklappbaren Bänken zu erkennen. Als Besonderheit enthält der Raum in der hinteren linken Ecke einen rohgezimmerten Bretterverschlag. Hier war 1875 für den „Provisor“ (Lehrgehilfe) eine Schlafstätte eingerichtet worden.

Ratszimmer des Bürgermeisters / Raum des Ratsschreibers

Zu rechter Hand unmittelbar am Treppenende geht es in das Ratszimmer des Bürgermeisters. Die karge Einrichtung aus großem Ratstisch und Holzbänken entstammt der Zeit vom Ende der 1970er Jahre. In dem hinten angrenzenden Raum fand der Ratsschreiber oder später die Sekretärin Platz. Die beiden Amtsräume ließen sich durch eine bewegliche hölzerne Klappwand zu einem größeren Saal erweitern, um dann große Versammlungen darin abgehalten zu können.

Schulabort

Rechts hinter der Treppe liegen die Aborte für die Schüler. Die Ausstattung war für heutige Augen spartanisch: Nach Geschlechtern getrennt gab es je ein Plumpsklo.

Gemeindearrest

Die steile Treppe vom 1. ins 2. Obergeschoss führt zu einem besonderen Ort: zum Ortsarrest. Wie wurden die Verurteilten empfangen? Es gab einen von außen beheizbarem Ofen, ein Bett und einen Notstuhl. Für besonders schwere Fälle lagen Fuß- und Handschellen bereit.