Porträt eines älteren Mannes in einem grauen Pullover vor einem festlich geschmückten Weihnachtsbaum.
Franz Pfeiffer

Es erwies sich als absoluter Glückfall für das Museum, dass Franz Pfeiffer zeit seines Lebens ledig geblieben war.

Rund drei Jahrzehnte lebte er allein in dem großen Haus, genügsam und anspruchslos, verwahrte in den zahlreichen Räumen Waren aller Art und persönliche Dinge, auch solche, die sich sicherlich nicht mehr verkaufen ließen, und er scheint wohl kaum je etwas weggeworfen zu haben.

Die Illustration zeigt einen Papageitaucher, der auf einem kleinen einer Basis steht.

Die Afrikareise

Die Wohnräume

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Die Wohnung von Franz Pfeiffer. Ursula Mattes und Fritz Pfeiffer berichten von ihren Erfahrungen im Haus.

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Weiter als in den Ladenraum im Erdgeschoss kam in den letzten Jahren des Kaufhauses kaum mehr jemand, selbst die eigenen Verwandten nur selten. Die Wohnräume von Franz Pfeiffer waren für kaum jemanden zugänglich. Während Kaufhaus und Lager bis unter die Decke vollgestopft waren, findet sich in seinen persönlichen Räumen nur wenig.


Die Wohnstube und die Schlafkammer im ersten Stock waren recht einfach eingerichtet und spiegeln das bescheidene Leben Franz Pfeiffers.

Historischer Büroraum mit einem dunklen Holztisch, Stühlen und einem antiken Schreibtisch.
Wohn- und Arbeitszimmer im Kaufhaus Pfeiffer.
Wohnraum mit einem großen, verzierten Kachelofen in Blau, einer grünen Couch und einem Tisch mit Stühlen.
Wohn- und Arbeitszimmer im Kaufhaus Pfeiffer.
Schlafzimmer mit Einzelbett, drauf mit rot-weiß karierte Bettwäsche. Außerdem sind in dem Zimmer ein Schrank, ein kleiner Nachttisch und einem Wandkreuz, das eine einfache, rustikale Atmosphäre schafft.
Pfeiffers Schlafzimmer.
Ein einfaches, altmodisches WC mit blauen Wänden. Ein kleines Fenster lässt natürliches Licht hinein.
Die einfache Toilette im Kaufhaus Pfeiffer.
Ein einfaches Badezimmer mit Badewanne und alten Heizgeräten.
Das Badezimmer von Franz Pfeiffer.

Lediglich das Badzimmer fällt auf. Hier entdecken Sie einen Hauch von Luxus. Denn während Badewasser normalerweise auf dem Herd erhitzt wurde, hatte Herr Pfeiffer einen Ofen im Badezimmer, der diese Aufgabe übernahm.

Er musste mit Holz beheizt werden und verfügte neben einem Wasserhahn auch über einen ausladenden Duschkopf. Übrigens findet sich im Bad des Kaufhauses Pfeiffer keine der verbreiteten Zinkwannen, sondern eine echte, weiß emaillierte Badewanne. Der recht schmucklose Raum konnte sogar mit einem Holzofen beheizt werden. Was für ein Luxus!

Ein volles Stoffregal mit verschiedenen Stoffrollen und Verpackungen.
Ein Regal voller Stoffrollen und Verpackungen im Kaufhaus Pfeiffer.

Die Schneiderei

Mit dem Umbau des Gebäudes zum Kaufhaus 1925 entstand im ersten Obergeschoss eine kleine, aber voll ausgestattete Schneiderei. Die Kunden trafen auf eine aufwendig gestaltete Theke und Kabinen, in denen sie sich zur Anprobe umziehen konnten. Auch die zeittypischen Tapeten vermitteln den gehobenen Anspruch der Betreiber. Geplant war, dass hier Kleidung produziert wird. 



Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde noch Änderungen ausgeführt, bis der Betrieb irgendwann einschlief. Die große Treppe, die vom Kaufhaus in die Schneiderei führt, war durchaus für Publikumsverkehr angelegt.

Nahaufnahme eines Schneidereitisches mit Stoffen, einem Korb voller Utensilien und einem Regal voller Textilien im Hintergrund.
Die Schneiderei im 1. Obergeschoss des Kaufhauses.