Das einfache Gebäude übernahm vielfältige Aufgaben im Dorf. Zunächst waren hier nur Schafe untergebracht. Ab 1860 kamen auch die Gemeindefarren darin unter. Die Farren (Zuchtbullen) lieferten das Genmaterial für den gesamten Kuhbestand eines Dorfes. Diese gemeindeeigene Institution zur Zucht und zum Erhalt des Viehbestandes gab dem Gebäude nicht nur den Namen, sondern verlieh ihm eine zentrale Bedeutung für das Dorfleben.

Was fand sich aber noch darin? Die Feuerspritze, die Feuerleiter, der Leichenwagen, der Bahnschlitten – und nicht zuletzt die Armenwohnung, in die man hinter dem Gebäude über eine schmale Treppe gelangt.

In dieser ehemaligen Schäferwohnung kamen Dorfarme unter, die sich in einer eigenen Wohnung nicht halten konnten. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten auch Evakuierte aus Großstädten oder Geflüchtete eine zeitweilige Unterkunft.
Tür an Tür übrigens mit dem Dorfarrest, in dem sich Bürger des Dorfes und Durchziehende nach meist kleineren Vergehen wiederfanden

Foto: Außenansicht des Farrenstalls mit hohem, steilem Dach und verwitterter Holzfassade. Der Stall liegt an einem Kopfsteinpflasterweg, umgeben von Bäumen und kleineren Nebengebäuden.
Der Farrenstall mit seinem steilen Dach von außen.
Foto: Innenraum einer historischen Küche mit dunklen Holzwänden und -decke. Links ein gemauerter Herd mit alten Töpfen, rechts ein Holzregal mit Tongefäßen und Küchenutensilien. Sonnenlicht fällt durch ein kleines Fenster
Ein Blick ins Innere des Farrenstalls.
Foto: Abgetrennter Bereich im Inneren eines Farrenstalls. Rechts stehen Körbe auf einem Podest. Licht fällt durch ein kleines Fenster an der linken Wand, die Tür zum anliegenden Raum steht offen.
Hier wurden die Tiere untergebracht.

Besonderes

Scheinbar besteht der Stall nur aus Holz. Doch ist dem wirklich so? Finden Sie mehr im Hingucker heraus.

Hilfe

Hingucker: Farrenstall

Infos

Herkunft

Brittheim/Rosenfeld, Zollernalbkreis

Bau

erbaut: 1812
abgebaut: 1989
aufgebaut: 1990–1991

Darstellungszeit

19./20. Jahrhundert