Das Gasthaus „Ochsen“ präsentiert sich als stattlicher Bau mit einem prächtigen feinziselierten Fachwerk an der Giebelseite. Es bietet viel entbehrlichen Schmuck zwischen jenen Elementen, die für die Konstruktion elementar sind. Damit sagte der Erbauer und Besitzer: Ich bin reich! Und daraus folgt: Ich bin mächtig! Denn die „Ochsen“-Wirte aus Schopfloch waren jahrzehntelang die Schultheißen des Ortes. Wir haben es also mit der Oberschicht im Dorf zu tun, ausgestattet mit dem vielfältigsten Besitz.
Dazu passt der Status des Ochsens als Schildwirtschaft. Schildwirtschaften galten als die „ersten“ Gasthäuser im Ort. Sie durften kalte und warme Speisen ausgeben und Gäste über Nacht beherbergen.
In einem Dorfwirtshaus pulsierte das Herz des Dorfes. Zwischen Taufe und Leichenschmaus, zwischen Tratsch und Politik, zwischen Fastnacht und Kirchenfest spielte sich alles ab, was das Dorfleben bestimmte und zusammenhielt.
Im Freilichtmuseum übernimmt der „Ochsen“ eine neue Funktion: Er empfängt, ganz an seine traditionelle Bestimmung anknüpfend, die Museumsbesucher als Eingangsgebäude. Seiner angestammten Funktion als Gastwirtschaft bleibt er bis heute treu.
Besonderes
Erfahren Sie noch mehr zum Gasthaus im Hingucker.
Hingucker: Gasthaus Ochsen
Zur Schildwirtschaft gehört das traditionelle Wirtshausschild. – Der Ochsen-Garten spiegelt die gehobenen Verhältnisse mit Buchseinfassungen und Sandsteinelementen nach klösterlichem Vorbild.
Infos
Herkunft
Schopfloch, Landkreis Freudenstadt
Bau
erbaut: 1707
abgebaut: 1982
aufgebaut: 1983–1988
Darstellungszeit
19./20. Jahrhundert




