Das kleine Nutzgebäude stammt direkt aus Neuhausen ob Eck. Der Hafner Johann Martin Lang, genannt „der Ältere“, hatte es 1826 erbaut.
Das Wort „Hafner“ leitet sich von dem süddeutschen Wort „Hafen“ (Topf) ab; wir würden heute von „Töpfer“ sprechen. Der Hafner belieferte das Dorf mit allem, was ein Bauernhof im Haushalt so benötigte: mit Häfen, Krügen, Schüsseln, Tellern, Backformen … Mit Gebrauchswaren also, die Flüssigkeiten halten konnten, feuerfest waren und der Konservierung dienten.
Ein Dorfhafner hatte neben der Haushaltsware einen zweiten Berufsschwerpunkt: den Kachelofenbau. Er produzierte einerseits die Ofenkacheln und setzte aber auch den ganzen Kachelofen in den Bauernstuben.
Viele seiner Waren verzierte der Hafner und gab ihnen markante Bemalungen. Beim Abbau der Hafnerwerkstatt konnten Tonscherben gesichert werden. Diese ließen die Rekonstruktion der Hafnerware zu, die in dieser Werkstatt einst entstand.
Besonderes
Wo bekam der Hafner seine Materialien her? Finden Sie es im Hingucker heraus.
In dem Gebäude finden regelmäßig Handwerkervorführungen statt.
Hingucker: Hafnerhaus
An der Gebäudeseite zum Weg hin unterhielt der Hafner eine Lehmgrube, in der er den Rohstoff für seine Arbeit bereithielt. – Der Kachelofen im Bauernhaus Biehle, ebenfalls aus Neuhausen ob Eck stammend, zeigt die typischen Ofenkacheln der Neuhausen Hafner.
Infos
Herkunft
Neuhausen ob Eck, Landkreis Tuttlingen
Bau
erbaut: 1826
abgebaut: 1985/1986
aufgebaut: 1986–1988
Darstellungszeit
Ende 19. Jahrhundert


